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Gesundes Zahnfleisch
bedeutet dies auch "gesunder Mensch?" - Teil 2
veröffentlicht am: 15.12.15
Fortsetzung des Artikels:
Gesundes Zahnfleisch = Gesunder Mensch? (1. Teil)
Parodontitis und Diabetes
Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an Diabetes. Bei dieser chronischen Stoffwechselerkrankung kommt es zu einem dauerhaft erhöhten Zuckeranteil im Blut. Etwa 80 Prozent der Diabetes- Patienten sind älter als 40 Jahre und leiden an Diabetes Typ 2, auch Altersdiabetes genannt.
Parodontitis beeinflusst Diabetes
Parodontitis und Diabetes stehen in einer gegenseitig negativen Wechselbeziehung zueinander. Eine unbehandelte Parodontitis kann den Diabetes negativ beeinflussen. Wie auch andere Entzündungen im Körper kann die Entzündung im Mund eine Insulinresistenz an Zielzellen beispielsweise in der Leber, im Fettgewebe und in den Muskeln auslösen, sodass das Hormon nicht mehr ausreichend wirkt. Dies führt zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte und erschwert die Einstellung des Diabetes. Darüber hinaus kann eine Parodontitis das Risiko für Folgeerkrankungen des Diabetes erhöhen, insbesondere für Nierenschäden und arterielle Verschlusskrankheiten der Beine.
Diabetes beeinflusst Parodontitis
Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass Diabetiker ein dreifach höheres Risiko haben, an Parodontitis zu erkranken. Dafür scheinen vor allem die hohen Blutzuckerwerte bei schlecht eingestelltem Diabetes verantwortlich zu sein, die die Widerstandskraft des Zahnhalteapparates schwächen und so eine Infektion begünstigen können. Häufig ist auch noch das Immunsystem bei Diabetikern geschwächt. Beides beeinflusst die Widerstandskraft des Zahnhalteapparates, wodurch sich Bakterien in der Mundhöhle stärker vermehren können. So haben Studien gezeigt, dass eine unbehandelte Parodontitis bei schlecht eingestellten Diabetikern zerstörerischer und schmerzhafter verläuft als bei gut kontrollierten Diabetikern und gesunden Menschen.
Erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes
Auch der Schwangerschaftsdiabetes steht im Verdacht, durch Keime ausgelöst zu werden. Schwangerschaftsdiabetes tritt während der Schwangerschaft bei ein bis fünf Prozent der Frauen auf und verschwindet dann wieder. Er zählt zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen.
Gesunder Mundraum kann Diabetes-Risiko senken
Vor diesem Hintergrund kann die zahnärztliche Parodontalbehandlung die Folgen von Diabetes lindern helfen. Auch umgekehrt, je besser der Diabetes eingestellt ist, desto erfolgreicher kann die Behandlung der Parodontitis ausfallen. Daher sollten Diabetes-Patienten den Zahnarzt frühzeitig über ihre Erkrankung informieren, vor allem im Vorfeld von chirurgischen Eingriffen, damit die Behandlung darauf abgestimmt werden kann. Frauen mit Kinderwunsch sollten möglichst schon vor der Schwangerschaft abklären lassen, ob eine Parodontitis vorliegt und diese gegebenenfalls behandeln lassen. In jedem Fall sollten Diabetiker besonders auf ihre Mundgesundheit achten und die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen zweimal jährlich wahrnehmen.
… wird fortgesetzt
- nächster Teil: Risiken bei Schwangerschaften, Atemwegserkrankungen und Rauchen
Mehrteiliger Artikel
1: → Gesundes Zahnfleisch = Gesunder Mensch? (1. Teil)
2: → Gesundes Zahnfleisch = Gesunder Mensch? (2. Teil)
3: → Gesundes Zahnfleisch = Gesunder Mensch? (3. Teil)